Samstag, 10. April 2010

Ruth

Das kleine Buch erzählt die Geschichte von Ruth und Noomi. Während einer Hungersnot hat Noomi mit ihrer Familie die Heimat verlassen und in Moab Zuflucht gefunden. Als ihr Mann und ihr beiden erwachsenen Söhne sterben, entschließt sie sich zur Heimkehr. Die jüngere Schwiegertochter Ruth schließt sich ihr an. „Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott“ (Ruth1,16)

Ruts Treue wird belohnt. Sie findet in Betlehem eine neue Heimat und heiratet Boas einen verwandten ihres verstorbenen Mannes. Durch die Geburt ihres Sohnes. Erfährt auch der bittere Schicksalsschlag von Noomi ein Wendung zum Guten. Denn nach israelitischem Recht gilt, das erste Kind aus Ruths Ehe mit dem Verwandten ihres kinderlos verstorbenen Mannes, als Sohn und Stammhalter dieses ersten Mannes durch ihn wird Noomis Familie weiter bestehen.
In Ruths Geschichte wird deutlich, dass Gott die Seinen nicht verlässt, sondern das bitterste Schicksal der Heimat- und Hoffnungslosigkeit wendet. Die Mittel, derer er sich dazubedient, sind Ruths menschliche Anhängigkeit und Treue. Weil, dies aber gleichzeitig Ruths eigene freie Tat sind, ergibt sich daraus eine zweite nicht weniger wichtige Botschaft dieser Erzählung. Israels Gott gewährt seine Güte und Treue auch Nichtisraeliten, wenn sie sich ihm vertrauensvoll zuwenden. Das Volk Gottes ist offen für Menschen anderer Völker, die sich seinem Glauben anschließen.

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