Die beiden Königsbücher berichten von der Zeit ab Davids Tod bis zum Ende der beiden Königreiche Juda und Israel durch die babylonische Eroberung. Der Verfasser dieser Bücher will nicht nur berichten, was geschehen ist, sondern er gibt zu gleich eine Deutung des Geschehens von seinem Ausgang her. Er begreift den Untergang der beiden Reiche als Folge einer Schuld: des Ungehorsams gegen Gott und die Zuwendung zu fremden Göttern. Nach diesem Maßstab beurteil er nicht nur den Gesamtverlauf, sondern auch das Wirken der einzelnen Könige. Eine wichtige Rolle in diesem Geschehen spielen die Propheten, die das Volk und seine Könige zum Gehorsam gegen Gott zurück führen wollen.
Die Blütezeit Israels unter Salomo
(1. Könige3-11)
Salomos Herrschaft unterschied sich deutlich von der seines Vaters. Seine Regierung ist weniger von militärischen Aktionen gekennzeichnet als durch den Ausbau der inneren Verwaltung des Reiches und den Wirtschaftsbeziehungen zum Ausland. Salomos Führung bringt den Israeliten eine lange Friedensperiode und es kommt zur großen kulturellen Blüte.
Gleichzeit beginnt jedoch das Großreich Davids, das von Eufrat bis an den Golf von Akaba reichte, aus einander zu brechen. Die Edomiter im Südosten und die Syrer im Norden erlangen ihre Selbstständigkeit wieder. Vor allem aber vertieft eine unkluge Innenpolitik, die die Nordstämme zur Zwangsarbeit heran ziehen, den alten Gegensatz zu Nord und Süd, der nach Salomos Tod zur Reichsspaltung führen sollte.
Die herausragenste Leistung Salomos ist der Ausbau Jerusalems zu einer königlichen Residenz mit einem königlichen Heiligtum, dem Tempel. Die Bundeslade die bisher in einem Zelt gestanden hatte, wird in den Tempel überführt, der so zur „Wohnung Gottes“ in mitten seines Volkes wird.
Israel und Juda als selbstständige Staaten (1.Könige12- 2. Könige 17)
Unter Salomos Sohn und Nachfolger Rehabeam bricht das Großreich Davids aus einander. Die zehn Nordstämme gründen einen eigenen Staat. Nur der Stamm Juda hält dem Königshaus Davids die Treue. Von nun an besteht auf dem Boden Palästinas zwei Staaten neben einander, Israel und Juda. Die Beziehungen zwischen dem Nordreich Israels und dem Südreich Juda waren noch anfängliche Grenzstreitigkeiten.
Der erste König des Nordreichs gründet als Konkurrenz zum Tempel, zwei Heiligtümer: Bet-El an der Südgrenze seines Reiches und in Dan an der Nordgrenze. Dort waren Stierbilder aufgestellt, die als Träger des Unsichtbaren auf ihren thronenden Gott galten. Damit war die Gefahr verbunden, das Gott und das Bild miteinander indefiniziert wurden, und die Jersualemer lehnten diese Heiligtümer als Ausdruck des Abfalls von der wahren Verehrung Gottes ab.
Während in Juda die Nachkommen Davids unangefochten regieren, ist die Geschichte des Staats Israel von blutigen Umstürzen und Machtwechseln geprägt. Erst dem bedeutenden König Omir, der Samaria zu seiner Hauptstadt macht, gelingt die Begründung einer länger andauernden Herrschaft. Er und sein Sohn Ahab haben versucht mit den Kanaaniter gliech zu ziehen und verehren nun zu Gott auch noch Baal. Der Auseinandersetzung zwischen Gott und Baal, haben sich die zwei Propheten Elija und Elischa, die in den Königsbücher viel Platz einnehmen angenommen. Der Höhepunkt der Auseinandersetzungen ist das Gottesurteil auf das Kamell (1.König18). Wie das kanaanitische Königreich ist zeigt, die Geschichte von Nabots Weinberg (Kapitel 21)
In der Mitte des 8Jhd. wird der Staat Israel durch Assyrien bedroht. Schon vor dieser Zeit muss Israel weite Gebiete an Assyrien abgeben. Kurz darauf fällt Israel ganz in die Hände von Assyrien. Israel bekommt eine fremde neue Oberschicht mit, anderen Göttern. Ich finde, diese Katastrophe ist die Folge von der Abwendung Israels von Gott und die Verehrung anderer Götter.
Die Geschichte des Reichs Juda (2.Könige 18-23)
Als Israel in die Hände der Assyrer fällt, regiert gerade Hiskija. Sein Volk hält Gott die Treue. Doch sie geraten in Gefahr, weil sie sich einer anti-assyrischen Koalition anschließen. Bei einem Feldzug nehmen die Assyrier einen Großteil der Festungen Judas ein und belagern schließlich sogar Jerusalem. Überraschendet ziehen sie sich wieder zurück (19,35). Gott griff ein.
Hiskajs Nachfolger Manasses wird Vasall der Assyrer und führt selbst im Tempel die assyrische Staatskultur ein.
Unter Joschija kommt es noch mal zum Aufschwung Judas. Joschija nutzt die Gelegenheit und erobert Teile des ehemaligen Nordreichs. In seiner Zeit fällt das deuteronomische Gesetzwerk, aufgrund dessen das Volk den Bund mit Gott erneuert und eine Kultreform durchführt.
Das Ende des Reiches Juda (2.Könige 23-25)
Die Blütezeit Judas war nur von kurzer Dauer. Das Land gerät in die Hand der Neubabylonier. Ein Großteil der Oberschicht von Jerusalem wird nach Babylon verschleppt.
Jeremia warnt den babylonischen König. Doch dieser nimmt die Warnung nicht ernst. So geschieht es, dass ein anderer Jerusalem einnimmt. Sogar der Tempel von Jerusalem wird in dieser Zeit zerstört.
Wie schon der Untergang Israel hat, der Untergang Judas mit der Untreue mit Gott zu tun. Doch am Schluss des Buches erbarmt sich Gott und begnadigt sie. (2.Könige25,27-30). Darin deutet die Geschichte an das Gott mit seinem Volk über die Katastrophen hinaus weiter gehen wird.
Samstag, 10. April 2010
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