Donnerstag, 26. März 2009

Jesus-mein Reli GLF

JESUS- MEINE RELI GLF
2,1 Milliarden Menschen, also rund ein Drittel der Weltbevölkerung, zählt sich heute zur Christenheit. Im Unterschied zu den beiden anderen monotheistischen Weltreligionen (Islam, Judentum), glauben wir an die Dreieinigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Jesus, der Sohn Gottes, ist untrennbar mit Gott verbunden. Dahinter verbirgt sich eine historische Person. Dieser historischen Person und seiner Wirkung möchte ich in dieser Hausarbeit nachgehen.
Wer war Jesus? Was hat er gemacht? Wie konnte sich aus ihm eine neue Religion entwickeln? Wie kann es sein, dass einer von den Toten aufersteht?
Jesus hatte viele Titel: Rabbi, Meister, Messias, Heiland, Gottes Sohn, Erlöser usw.. Für jeden ist er etwas anders - damals wie heute. Manche sehen in ihm Gottes Beauftragten, einen Sprecher, zwischen Mensch und Gott, einen Vertrauten oder Freund. Die Evangelisten berufen sich 40 Jahre nach Jesus Tod auf mündliche und schriftliche Quellen. Die Aussagen über Jesus weichen von Evangelist zu Evangelist etwas ab. Keiner der Evangelisten kannte Jesus persönlich. Die Evangelisten eröffneten eine christologische Diskussion, indem sie die Hoheit und Vollmacht Jesu Christi einerseits und sein Leiden für die Menschheit andererseits dicht beieinander verkünden.[1]
Neben diesen Fragestellungen möchte ich auch meine persönlichen Erfahrungen mit Jesus betrachten.

Jesus wurde circa 4-6 v.Chr. geboren, also in der Zeit, als die Römer Palästina besetzten. Hingerichtet wurde er etwa 30 n.Chr.
Über seine Kindheit und Jugend wissen wir wenig. Rätselhaft bleibt, wie er zu seinem Wissen über die Heiligen Schriften gelangt ist. Möglich ist, dass er wie Lukas erzählt, schon als 12-jähriger Kontakt zu jüdischen Gelehrten hatte (Lk 2,41ff).
Oder er hat tatsächlich seine Kenntnisse in der jüdischen Schrift von Gott?

Offen bleibt auch der Familienstand und sein Beruf. War er Zimmermann wie Josef? War er verheiratet? Hatte er Nachkommen? Fraglich ist auch sein Stammbaum, und wer seine „Brüder“ und „Schwestern“, die gelegentlich in den Evangelien erwähnt werden, waren. Festzuhalten bleibt, dass wir wenig über Herkunft, Ausbildung und dem Leben vor seinem ersten öffentlichen Auftreten wissen.

Am Nordufer des See Genesaret, in Kapharnaum hielt sich Jesus gerne auf. Aus dieser Gegend stammen auch seine Jünger. Kana in Galiläa wird, als Ort der wunderbaren Verwandlung von Wasser in Wein, angesehen. Ebenfalls am Nordufer, (Nai) weckt Jesus den toten Lazarus auf. Jesus schränkte seine Predigten auf das Volk Israel ein.
Die Tatsache seiner Hinrichtung, zeigt dass Jesus ein gesellschaftlicher Außenseiter war. Auch die Vernachlässigung von Verwandtschaftsbeziehungen war- und ist heute noch- im Nahen Osten äußerst ungewöhnlich. In den ersten Jahrhunderten nach Christus kam es dazu, dass zu ersten mal in der Geschichte die Priesterklasse nicht erblich war. Das Jesus ein Außenseiter war kann an Hand der Texten der Evangelien herausgelesen werden. Beispiel: Der Zöllner Zachäus (Lk 19,1ff).

Biblische Geschichten
Die Bibel erzählt in vielen spannenden Geschichten von Jesus, seinen Taten und Predigten. Seine Worte und Taten werden heute überwiegend für historisch gehalten. Die wichtigsten Ereignisse werden im Folgenden zusammengefasst.

Jesus Geburt
Es werden zwei Geburtsorte in der Bibel genannt. Laut Forschungen des 18. und 19. Jahrhunderts ist Bethlehem, wahrscheinlich nicht der historische Geburtsort Jesu ( wie Matthäus und Lukas erzählen). König David wurde in Bethlehem geboren, deshalb war die Hoffnung der Juden, die Geburt des Friedensfürst, der das Land einnimmt, in Bethlehem und somit auch Jesu Geburt. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit war Nazareth der Geburtsort Jesu.
Zu der Zeit, in der Jesus geboren wurde (4-6 v. Chr.), war eine Volksschätzung in Syrien und jeder ging in seine Heimatstadt um sich schätzen zu lassen. Josef war aus Bethlehem und musste deshalb nach Bethlehem.
Maria war Jungfrau und eines Tages kam ein Erzengel zu ihr und verkündigte ihr, dass sie einen Sohn bekommen würde, den sie Jesus nennen sollte.
Als sie in Bethlehem ankamen gab es nirgends in der Herberge Platz, so mussten sie in einen Stall, dort gebar Maria dann Jesus und legte ihn in eine Futterkrippe.
Am Himmel kündete ein Stern Jesus Geburt an. Die Heiligen Könige aus dem Morgenland sahen in und suchten daraufhin den neuen König. Sie fanden Jesus im Stall in der Futterkrippe liegen und sie fielen vor ihm nieder und beteten ihn an und brachten im Schätze (Gold, Weihrauch und Myrrhe).

Jesu Taufe und Johannes der Täufer
Lübking sagt dazu: „Johannes der Täufer war ein Prophet, der von dem unmittelbar bevorstehenden Gericht Gottes überzeugt war. Deshalb forderte er alle Israeliten auf ihr Leben zu ändern und sich im Fluss Jordan taufen zu lassen, um so den Zorn Gottes zu entkommen. Möglicherweise gehörte Jesus kurze Zeit zum Kreis um Johannes den Täufer. Alle Evangelien berichten, dass Jesus sich von Johannes taufen lies und ihn hoch schätzte.“[2]
Jesus aus Galiläa geht zu Johannes dem Täufer an den Jordan, in die Gegend der Einmündung des Jordans in das Tote Meer und lässt sich taufen. Zu erst wollte Johannes, da Jesus für ihn etwas Höheres war, Jesus gar nicht taufen. Doch er taufte ihn dann doch und als Jesus getauft war öffnete sich der Himmel und Gottes Geist fuhr herab, wie eine Taube und eine Stimme sprach vom Himmel herab: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. (Matthäus 3,17)

Jesus Versuchung
Jesus war 40 Tage und Nächte in der Wüste und der Teufel versuchte ihn. Jesus hält die Prüfungen des Teufels aus. Er kennt die Schrift und beruft sich auf Bibelstellen:
5. Mose 8,3; 5 Mose 6,16; 5. Mose 6, 13


Die ersten Jünger
Jesus war am Galiläischen Meer und sah Simon, der Petrus genannt wird und Andreas, seinen Bruder. Sie waren Fischer. Jesus verhalf ihnen zu einem großen Fang und sie wurden seine ersten Jünger.
Später waren es 12 Jünger: Petrus, Andreas, Judas, Jakobus, Johannes, Phillipus, Bartholomäus, Thomas, Matthäus, Jakobus, Thaddäus, Simon und Judas, der ihn verriet.

Jesus predigt und heilt Kranke
Jesus predigte und heilte viele Menschen. Dabei trieb er auch böse Geister aus. Er war vor allem für Kranke, Besessene, Schuldner, Sünder und Kinder da. Beispiele folgen unten.
1) Die Bergpredigt (Matthäus5,1 – 7,29)
Jesus predigt in Gleichnissen. Er ist der Meinung bevor man opfert sollte man sich mit seinem Bruder, seinem Gegner versöhnen und danach erst opfern. Er sagt, dass die Leidenden, Geistlichen, Sanftmütigen, Gerechten, Barmherzigen, Friedfertigen und die mit reinem Herzen selig sind. Er redet über das Gesetz, das Ehebrechen, von Nächstenliebe, vom Almosen geben (man soll nicht über das reden, was man als Almosen gibt), vom Beten, vom Schätze sammeln und sorgen (Man soll sich Schätze des Herzens sammeln und keine irdischen und nicht sich um alles sorgen), vom Richtgeist, von der Gebetserhöhrung, vom Tun des göttlichen Willens, vom Hausbau (Wer die Bergpredigt hört und sie tut ist ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baut).



2) Jesus auf dem See
Jesus fuhr mit seinen Jüngern zum anderen Ufer des Sees. Plötzlich kam ein furchtbarer Sturm, die Jünger fürchteten sie würden sterben. Jesus lag seelenruhig da und schlief. Sie weckten ihn und er befahl dem Wind aufzuhören. Der Wind legte sich und das Meer beruhigte sich und es wurde ganz still. Die Jünger fragten sich, wer ist das, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen.

3) Der Tod Johannes des Täufers
Johannes war für das Volk ein großer Mann, das ist sicher, doch wer war er wirklich, da war das Volk geteilter Meinung, ist er ein Prophet, Elia, Jesus,…. Herodes lies Johannes verhaften und ins Gefängnis werfen, da dieser ihn stark kritisiert hatte, weil Herodes die Frau seines Bruders Phillippus geheiratet hatte
.
Herodes wollte ihn unbedingt töten, fürchtete sich aber vor Protest des Volkes. An Herodes Geburtstag gab er ein großes Fest für die Großen, Adligen, Kaufleute, Offiziere und Vornehmen in Galiläa. Da tanzte die Tochter des Herodias und verzauberte alle so, dass ihr Herodes versprach, wenn sie nochmals tanzt darf sie sich wünschen was sie möchte. Sie tanzte nochmals und wünschte sich auf Drängen ihrer Mutter den Kopf von Johannes dem Täufer und Herodes lies es geschehen.

4) Die Speisung der Fünftausenden
Jesus wollte mit seinen Jüngern an einen einsamen Ort gehen und sich erholen. Doch das Volk erwartete ihn schon. Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Leute sah, bekam er Mitleid mit ihnen. Denn sie waren Schafe die ihren Hirten verloren hatten. Als es Abend wurde sagten die Jünger er soll das Volk wegschicken, damit sie sich etwas zu essen kaufen konnten. Doch Jesus vermehrte die fünf Brote und zwei Fische so, dass alle genug zu essen hatten und es blieben sogar noch zwölf Körbe Brote und Fische übrig.

5) Jesus und die Kinder
Einige Leute brachten ihre Kinder zu Jesus damit er sie berührte und segnete. Doch die Jünger wollten sie nicht durchlassen, als Jesus das erfuhr wurde er zornig und rief die Kinder zu sich, nahm sie in die Arme und segnete sie.
Lübking fasst zusammen: „Die Jesus Geschichte dazu: Im Markusevangelium erklärt Jesus, dass Kinder uneingeschränkt und ohne Auflagen zum Reich Gottes gehören. Damit unterscheidet er sich vom damaligen jüdischen Verständnis, nach dem die mangelnde Kenntnis der Gebote ein Glaubenshindernis für Kinder war, dass es durch eifriges Lernen baldmöglichst zu beseitigen galt.“[3]

6) Jesus heilt den Blinden Bartimäus
Jesus kam nach Jericho, als er die Stadt wieder verlassen wollte, war da ein Blinder. Als der Blinder hörte, dass Jesus aus Nazareth kam , schrie er so laut er konnte nach Jesus. Da blieb Jesus stehen und rief ihn zu sich. Jesus sagt sein Glaube hat ihm geholfen und der Mann konnte wieder sehen. Und der Blinde lies alles stehen und liegen und folgte Jesus nach.

7) Jesus treibt die Händler aus dem Tempel
Als Jesus im Tempel ankam, sah er die Händler und Kaufleute ihm Tempel. Er jagte sie weg und war ziemlich wütend und meinte „mein Haus soll ein Gebetshaus sein und keine Räuberhölle.“ Als das die Priester und Gesetzeslehrer hörten, berieten sie wie sie ihn umbringen könnten.
Dazu sagt Lübking: „Der vom König Salomo gebaute Tempel war das religiöse Zentrum Israels. Im Tempel wurde der unsichtbare Gott mit Gottesdiensten und Opfern verehrt. Für die Opferzermonien waren die Händler und Geldwechsler wichtig, die im Tempelbezirk ihre Stände hatten.
Nach der Zerstörung des Tempels durch Römer (70 n.Chr.) blieb nur die „Klagemauer“ stehen, bis heute heiliger Ort für Juden.“[4]

Judas verrät Jesus
Es war zwei Tage vor dem Passafest, da beschlossen die führenden Gesetzeslehrer und Priester Jesus umzubringen. Da ging Judas zu ihnen und verriet Jesus für dreißig Silberlinge.

Abendmahl
Nach Mk 14,12ff geschah folgendes: Jesus schickt zwei Jünger nach Jerusalem voraus um einen geeigneten Platz für das Passafest[5] zu finden. Die beiden gingen voraus und bereiteten alles vor für das Passafest. Am Abend kam dann Jesus mit seinen Jüngern. Beim Passafest während des Essens sagte Jesus, dass einer seiner Jünger ihn verraten werde. Alle waren bestürzt und fragten „Nicht etwa ich, Herr?“. Und während sie aßen nahm Jesus das Brot und brachs und segnete es und gab es seinen Jüngern. „Nehmt und esst! Das ist mein Leib.“ Und er nahm einen Becher Wein segnete ihn und gab ihnen den Becher und alle tranken daraus und sagte: „ Das ist mein Blut das für viele Menschen vergossen wird; der neue Bund, den Gott mit den Menschen schließt. Ich sage euch, und das ist wahr: Ich werde keinen Wein mehr trinken bis zum Tag an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes.“ Sie gingen zum Ölberg, währenddessen sagt Jesus: „Ihr werdet mich alle verlassen…..Doch ich werde aufgeweckt und dann werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.“ Petrus beteuert, er würde Jesus nie verraten, ehr würde er mit ihm sterben. Jesus sagte bevor der Hahn einmal kräht hat Petrus in dreimal verraten.
Dazu Lübking: „ Alle Evangelien und auch der Apostel Paulus berichtet, das Jesus am tag vor seinem Tod mit seinen Jüngern Abendmahl gefeiert hat. Dabei hat er von seinem bevorstehenden Tod gesprochen. Das gemeinsame Mahl sollte ein Zeichen seiner Verbundenheit mit den Jüngern sein – über seinen Tod hinaus.
Die Feier des Abendmahls in evangelischen Gottesdienst (oder der Eucharistie in der katholischen Kirche) gehen auf diese Abendmahl Jesu zurück.“[6]

Jesus Leiden und Sterben

Sie kamen zum Garten Gethsemane. Dort sagte Jesus: „ich will hier beten wartet auf mich.“ Er betet zu Gott, dass er ihm helfen sollte und dass er ihm das Leiden und den Tod ersparen sollte. Doch es soll nach Gottes Willen geschehen. Er kam dreimal zurück und fand seine Jünger jedes Mal schlafend vor. Judas verrät Jesus mit einem Kuss auf die Stirn. Jesus wird wie ein Schwerverbrecher abgeführt. Jesus wird zum Palast des Hohen Priesters gebracht und dort verhört.
Lübking kommentiert: „Der Hohe Priester vertrat das jüdische Volk gegenüber dem römischen Staathalter und hatten die Aufsicht über den Tempel, die Gottesdienste und die Priester in Jerusalem. Er war außerdem Vorsitzender des Hohen Rates, des höchsten Regierungsgremiums zur Zeit Jesu, dem die führenden Priester, Gesetzeslehrer und einflussreichen Personen aus Israel anhörten.“[7]
Petrus folgte ihm von weitem und kam bis in den Innenhof des Palastes hinein. Die führenden Priester und Ältesten wollten das Jesus stirbt. Sie suchten nach Zeugen, die ihn belasteten. Sie fanden jedoch nichts Brauchbares, schlugen ihn und schickten ihn zu Pilatus
Petrus wurde von Umstehenden erkannt und leugnete Jesus dreimal bevor der Hahn einmal krähte.
Beim Verhöhr verteidigt sich Jesus nicht. Pilatus war ehr auf der Seite von Jesus. [8]
Zum Passafest war es üblich einen Gefangenen zu begnadigen, entweder Barabbas einen Mörder oder Jesus. Das Volk entschied sich zu Gunsten Barabbas und wollten Jesus Kreuzigung.
Lübking erklärt: „Die Strafe der Kreuzigung wurde von den Römern bewusst zur Unterdrückung politischer Unruhen eingesetzt. Sie galt als eine besonders grausame und qualvolle Art der Hinrichtung; nicht selten dauerte der Todeskampf mehrere Tage, bis Lähmungserscheinungen und Herzversagen das Ende herbeiführen. Der Leichnam blieb am Kreuz hängen, den Raubvögeln zum Fraß frei gegeben. Dies sollte abschreckende Wirkung haben.“[9]
So wurde Jesus also gekreuzigt. Die Soldaten spotteten ihm. Sie zogen ihm einen pupurroten Mantel an und flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf. Sie zwangen einem Vorbeigehenden auf das Kreuz für Jesus zu tragen. Sie schlugen Jesus ans Kreuz. Oben am Kreuz befestigten sie ein Schild: „Der König der Juden.“ Neben ihm wurden zwei Mörder gekreuzigt. Die Leute verspotteten Jesus und auch die mit ihm Gekreuzigten spotteten ihn. Das Lukas Evangelium erzählt hierzu von der Einsicht des Gekreuzigten, der rechts neben Jesus am Kreuz hing, das Jesus unverdienter Weise diese Qualen erleiden müsse, und er und der andere dies verdient hätten. Als Jesus starb rief er „ Eli! Eli! Lama sabachthani?“, was soviel heißt, wie Herr, Herr, warum hast du mich verlassen? Als Jesus starb riss der Tempelvorhang entzwei und der römische Hauptmann erkannte das Jesus wirklich Gottes Sohn war. Jesus wurde beerdigt. Erstaunllich ist, dass einige Frauen den Mut hatten der Kreuzigung beizustehen.
Lübking berichte: „Während die meisten Jünger bei der Verhaftung geflohen sind, wagten es einige Frauen, die Jesus und die Jünger von Galiläa nach Jerusalem begleiteten, bei der Kreuzigung in der Nähe zu bleiben. In einer von Männern geprägten Gesellschaft war es damals völlig ungewöhnlich, ja revolutionär, dass Frauen zum Kern der Jesusbewegung gehörten.“[10]



Die Auferstehung

Die Frauen wollen ihn drei Tage später einsalben, aber sie finden nur das leere Grab vor. Ein Engel sagt ihnen er sei aufgestanden von den Toden wie er es vorausgesagt hatte. Jesus begegnete seinen Jüngern nochmals auf dem Weg nach Galiläa.
Lübking erklärt: „Was nach dem Tod Jesus wirklich geschehen ist, ist historisch nicht feststellbar. Niemand war bei der Auferstehung Jesus wirklich dabei. Feststellen lässt sich jedoch: Einige Tage nach Jesus Tod am Kreuz behaupteten Petrus, Maria Magdalena und die anderen Jünger, Jesus als Lebenden gesehen zu haben. Ob das Grab leer war lässt sich bis heute nicht beweisen. Mehr als 500 Christen, alle Apostel verbindet schon bald die Überzeugung der Auferstehung Jesus. Die Jünger waren von der Realität der Auferstehung überzeugt. Ohne diese Überzeugungen wüssten wir heute nichts von Jesus, wäre kein Evangelium geschrieben worden und das Neutestament nicht entstanden. Nach dem Tod Jesus begann die Christenverfolgung, die bis 391 dauerte.“[11]
Das Verhältnis Jesus zu Gott ist die christologische Frage.

Jesus Christiologisch gesehen

Die Christologie (Christus bedeutet „der Gesalbte“ und Logos bedeutet, „Wort, Lehre, Vernunft“) beschäftigt sich mit Jesus und seine Beziehung zu Gott. Sie behandelt die Frage, welche Bedeutung Jesus als Sohn Gottes für Christen und die christliche Gemeinde hat. Wie wirkt sich für den Einzelnen und für die ganze Welt aus.
Durch seine Leben hat sich die Beziehung von Gott und Mensch verändert. Jesus gab uns neue Hoffnungen, zeigte uns einen liebenden Gott als Vater. Im Alten Testament oder Judentum ist Gott unnahbarer und wirkt strenger. Die Hoffnung war begründet in seiner Verkündigung des nahenden Gottes Reiches, von dem er uns in Gleichnissen zum Beispiel ‚das Gleichnis vom Senfkorn’, ‚vom verlorenen Schaf’, ‚vom Hausbau’ , erzählt. Seine Taten (Wunderheilungen, Umgang mit den Mitmenschen) stimmten dabei mit seinen Reden über ein.
Es ist fast unmöglich nur von Gott oder nur von Jesus zu sprechen, denn beide gehören untrennbar zusammen. Jesus sitzt zu Rechten Gottes.
Wer zur Rechten eines Königs sitzt, ist sein Sohn oder Stellvertreter. Diese Vorstellung hat sich bis heute erhalten.
Bis über den Tod hinaus war sein Reden und Handeln auf Gott ausgerichtet. Jesus wurde zum zentralen Inhalt des christlichen Glaubens. Man glaubt nun nicht nur wie er, man glaubt an ihn. Durch seinen Tod am Kreuz sind die Menschen mit Gott versöhnt. Dadurch ermöglicht er die Versöhnung zwischen Gott und Mensch. Die wirkt sich auch auf die Beziehungen des Gläubigen zu seinen Mitmenschen aus.

Titel und Hoheitsaussagen von Jesus

Im Neuen Testament gibt es über 50 Titel und Hoheitsaussagen (Gottes Sohn, der Gekreuzigte, Christus, Messias, der Erleuchtete, Licht der Welt,…). Jesus benutzte keine Hoheitstitel für sich mitfolgenden Ausnahmen: Gottes Sohn und Menschensohn.
Schon im Alten Testament wurde das Volk Israel und vor allem der König Israel Sohn Gottes genannt. Dieser Titel wird nun auf Jesus angewandt. Mit Gottes Sohn ist seine Rechts- und Machstellung, die Erwählung und Bevollmächtigung durch Gott gemeint. Der Titel Gottes Sohn machte damals deutlich, wie nahe Gott und Jesus zu einander stehen.
Im jüdischen Glauben bezeichnet der Titel Sohn Gottes die Willens- und Tateinheit des Menschen Jesus mit Gott. Er ist der (gute oder gehorsame) „Sohn“, weil er Gottes Willen in der Tora offenbart und seinen Willen ganz erfüllt hat. Auch seine Werke, wie beispielsweise die Sündenvergebung, wären ohne Gottesherkunft unmöglich gewesen
Im Zuge der Ausbreitung des Christentums im römischen Reich verschob sich die Bedeutung des Titels Gottes Sohn. Es stellte sich immer mehr die Frage nach der „Natur“ oder dem „Wesen“ von Jesus.
Denn wenn Jesus Mensch und sein Leiden Ausdruck freiwilliger Erniedrigung des Sohnes Gottes war, dann ergab sich daraus die Vorstellung seines ewigen Seins beim Vater schon vor der Menschwerdung (Joh 1,1-18).
„Herr“ ist die bewusste Übertragung des hebräischen Gottesnamens JHWH auf Jesus. Sie bezieht dessen Herrschaft auf das ganze Universum. Wie nahe Jesus als „göttliche Person“ bei Gott ist, ist in der neutestamentlichen Forschung umstritten.
Es wird diskutiert, ob und welche Titel Jesus selbst schon zu Lebzeiten benutzte oder hervorrief – oder ob sie Glaubensaussagen der Christen sind, die erst nach Ostern (also nach der Auferstehung Jesu) formuliert wurden



Theologische Betrachtungen in der Geschichte des Christentums

In den ersten christlichen Jahrhunderten waren Überlegungen zur Menschlichkeit Jesus und logische Denkprobleme das Hauptthema der Theologie. Dies führte zu Streitfragen, die autoritär mit kirchlichen Lehrentscheidungen beantwortet wurden. Dabei wurde die Diskussion Jesus als Mensch und seine Göttlichkeit in Frage gestellt. Ist er ein Gott, wie kann er dann aber ein sterblicher Mensch werden? Wie kann der Sohn Gottes als irdischer Mensch alle Menschen erlösen?
Seit der Zeit der Aufklärung beschäftigt Forscher die Frage: Wieso hat er so viele Hoheitstitel und wird als Erlöser der ganzen Welt verkündet, so dass daraus eine neue Religion wurde? Wie sah Jesus sich selbst? Hielt er sich selbst für den, den andere in ihm sahen? Ist Jesus vor seiner Taufe schon Gottes Sohn? Kann es sein das Jesus wirklich auferstanden ist? Die Antworten sind in der neutestamentlichen Forschung vielfältig und umstritten. Das Wirken und das Schicksal Jesus konnte politisch, kultisch oder prophetisch verstanden werden – bis hin zum leidenden Messias, der für unsere Sünden starb. Im Vordergrund der wissenschaftlichen Diskussion standen christliche Aussagen über Jesus in Bezug auf königliche, prophetische oder priesterliche Motive.
Alle christlichen Motive haben Jesus Christus als der verheißene Messias gemeinsam. Er ist also nicht nur Erwählter oder Gesandter, auch nicht Prophet, wie im Islam. Er ist gewissermaßen der Messias aller Messiasse, das Siegel der Propheten.
War er wahrer Mensch oder wahrer Gott? Wenn Jesu Tod die Menschen erlöst haben soll, müsste Jesus ganz Mensch gewesen sein, mit einem eigenen – menschlichen – Willen und der Fähigkeit zu Leiden. Anderen konnten sich dieser Auffassung nicht anschließen. Ihrer Ansicht nach musste Jesus göttlich sein. Allerdings ging dies auf Kosten seiner Menschlichkeit.
Viele Christen – und auch ich- glauben: Wer Jesus sieht, der sieht Gott (Joh 14,9). Wer sich auf Jesus einlässt, für den ist Gott der ewige Ursprung. Jeder Mensch soll sich auf Jesus einlassen und ihm Vertrauen. Jesus ist Gottes Ruf an die Menschen! Jesus kennt die Wahrheit über Gott und den Menschen. Er ist also das Bindeglied zwischen Mensch und Gott.

Sendung des Sohnes

Eine wichtige Frage ist für manche Theologen, ob Jesus schon vor seiner Sendung existiert hat oder nicht (W. Thüsing, K. Rahner)? Wilhelm Thüsing, ein katholischer
Neutestamentler, sagt dass die Sendung des Sohnes (Sendung von Jesus) nicht voraussetzt, dass der Sender vor der Sendung als solcher existiert hat. Präexistenz- Gedanken werden oft falsch verstanden. Der Exeget Karl H Schelkle macht deutlich, dass der Glaube an Christus beschränkt wird, wenn die Präexistenz (also die Annahme, dass Jesus vor seiner Sendung existiert hat) Grundlage der Christologie ist. Dabei ist die Gefahr, dass die Offenbahrung, die sich im geschichtlichen Weg Jesu zeigt, zurück tritt.[12]
Die Unterscheidung Jesus und Gott wird im Neuen Testament deutlich durch Jesus Unterordnung und Gehorsam. Gott weiß manches, was Jesus weiß nicht. Jesus hat lediglich göttliche Eigenschaften übertragen bekommen.
Gottes Worte und Willen zeigt Gott dem Menschen durch den von ihm gesandten irdischen Jesus. Jesus ganze Reden und Verkünden, Verhalten, Geschick, leiden am Kreuz und einfach sein ganzes Leben ist auf Gott ausgerichtet. Er verkündet, manifestiert und offenbart Gott. Gottes Wort ist in ihm Fleisch geworden. Der Mensch Jesus von Nazaret offenbart Gott den Glaubenden. Das Johannes Evangelium verdeutlicht die Offenbarungseinheit zwischen Gott und Jesus. „ Wer den Sohn sieht, sieht auch den Vater“.
Nach dem Neuen Testament darf keine Zwei- Götter- Lehre aus dem Verhältnis Jesus zu Gott bestehen. Gott ist der einzige Gott. Christen glauben an die Dreieinigkeitslehre, Gott den Vater, den Sohn und heiligen Geist.

Was bedeutet Jesus für uns heute?

Wie Eingangs gesagt, bezeichnen sich 2,1 Milliarden Menschen in der ganzen Welt als Christen/innen – nach Jesus. Heute gehört Jesus Geschichte zu den wichtigsten, die je erzählt wurde. Jeder Mensch sollte diese Geschichte kennen. Wer er war und wo er lebte, ist bis heute nicht im Detail geklärt. Die Frage ist, ob dies so wichtig ist. Meiner Meinung nach ist seine Botschaft bis heute gültig und wegweisend. Das wichtigste für mich ist, dass er gezeigt hat, wie wir miteinander umgehen sollen: In Nächstenliebe, die die Vergebung gegenüber unseren Mitmenschen mit einschließt. Auch Fremde und sogar ‚Feinde’ sind von dieser Liebe nicht ausgeschlossen. Jesus hat in seinem geschichtlichen Leben gezeigt, dass Gott sich den Armen, Schwachen und Ausgestoßenen zuwendet, ihnen hilft und eine neue Chance gibt. So verstehe ich die Verkündigung des Reiches Gottes in seinen Gleichnissen und den Wundergeschichten.
Jesus starb für unsere Sünden am Kreuz und ist von den Toten auferstanden. Damit ist dem Tod eine endgültige Macht genommen – er ist überwunden. Versöhnung bedeutet, dass Gott uns unsere Fehler verzeiht. Dadurch können wir auch zu unseren Mitmenschen versöhnlich sein.

Jesus nicht Christlich

Während das Judentum bis heute auf das Kommen des Messias' wartet, ist die Ansicht der Christen: Jesus ist der Messias. Die erste Christologie bewegte sich im Rahmen jüdischer Messianologie, die aber schon zu damaligen Zeit vielfältige Ausgestaltungen kannte. Es gab eine prophetische Messiasanologie, die mit der Wiederkunft des Elija rechnete, eine königliche Messianologie, die einen Davidsohn erwartete. Juden sehen heute Jesus als Propheten an.
Das Christentum entstand als jüdische Sekte und Bewegung, die in Jesus von Nazareth den Messias sah.
Für Hindus ist Jesus der Erleuchtete. Für Moslems ist er ein Prophet.

Traditionen des Christentums
Christen glauben an die christliche Botschaft, wie sie in der Bibel überliefert wird. Nächstenliebe und Selbstliebe sind für sie wichtig. Wenn sie das Abendmahl feiern, gedenken sie daran, wie Jesus es mit seinen Jüngern kurz vor seinem Tod gefeiert hat. Damit erinnern sie, dass Jesus für sie starb und Auferstanden ist. Jesus gab seinen Leib und sein Blut für uns. Dafür stehen die Symbole Brot und Wein.
Der christliche Glaube kennt viele Konfessionen: Die größten sind die evangelisch, katholisch und orthodoxe Kirche.
Der biblische Text gilt als Garant, Herzstück und Kern der Tradition.



Mein Jesus Bild
Ich habe Jesus in der Kinderkirche der evangelisch-methodistischen Kirche kennen gelernt. Sonntagmorgens sind mein Bruder und ich öfters mit unseren Nachbarn in die Kinderkirche gegangen. Dort hörten wir Geschichten von Jesus und lernten ihn als Freund kennen, der uns kennt und liebt. Er zeigt uns, dass Gott wie ein liebender Vater ist. Die Wunder, die er vollbrachte, seine Krankenheilungen, verblüfften mich und verwunderten mich. Wir Kinder konnten im Gebet immer zu ihm kommen. Ich lernte, dass wir alle Gottes Kinder sind. Wer ist dieser Gott den man nicht sehen kann?
Wie ich ihn mir vorstelle, zeigen die folgenden Bilder:


Wenn ich einen Himmel wie diesen sehe, denke ich an Jesus und Gott, seinen Vater im Himmel. Die weite des Himmels bedeutet für mich seine grenzenlose Liebe zu mir, zu meinen Mitmenschen.
Hände: Wie ein Vater die Hände eines Kindes hält, so wärmt, schütz und unterstützt er auch mich.
Jesus nimmt die Kinder bedingungslos an. So dürfen auch wir ohne Vorleistungen zu ihm kommen, einfach so, wie wir sind.


Diese Fragen beschäftigten mich besonders:
- Wie kann einer von den Toten auferstehen?
- Wie kann man Kranke durch Worte heilen?
- Ich freute mich, dass Jesus für Kranke, Sünder, Aussätzige, Zöllner und Randgruppen da war und, dass Jesus und Gott uns alle lieben und für uns immer da sind. Im Gebet können wir mit unseren Problemen zu ihm kommen.

Meine Konfirmationszeit verdeutlichte mir, dass Jesus für uns alle da ist und jeden einzelnen liebt. Ich führte mit einigen Leuten interessante Glaubensgespräche. In dieser Zeit beschäftigte mich vor allem die Geburt Jesus, dem Retter der Welt. So kam es, dass ich in der Evangelischen Kirche in Bodelshausen die Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2, 1-21, Die Geburt Jesus, und es begab sich zu der Zeit,… an Heilig Abend vor der Gemeinde vorlas. Mir dass auch andere Menschen zu Jesus finden und sie seine Botschaft immer wieder neu hören.

Immer wenn es mir schlecht ging und ich keinen Weg mehr sah war er für mich da und zeigte mir wie es weiter gehen sollte.
Ich fand es interessant wie sich nach und nach mein Jesus Bild veränderte. Dies sah dann so aus.


Die Geburt Jesus ist für Christen eine wichtige Geschichte und ist auch mir wichtig.
Jedes Jahr feiern wir zum Gedenken an Jesus seine Geburt


Auch seine Auferstehung und Kreuzigung und Hingabe für unsere Sünden ist etwas einzigartiges und ist Inhalt unseres Glaubens


Quellen
[1] Internetrecherche: ……
[2] Lübking, Die Jesus-Geschichte, S.9
[3] Lübking, Die Jesus-Geschichte, S. 27
[4] Lübking, Die Jesus-Geschichte, S. 31
[5] Dazu sagt Lübking: Die Jesus-Geschichte: Passa ist das sieben Tage dauernde Hauptfest, der Juden, das zur Erinnerung an die Befreiung Israels aus Ägypten gefeiert wird. Dazu wurden Lämmer geschlachtet und gemeinschaftlich gegessen.
[6] Lübking, Die Jesus-Geschichte, S. 38
[7] Lübking, Die Jesus- Geschichte, S.42
[8] Lübking sagt: „Pontius Pilatus regierte als Präfekt (=Staathalter) die römische Provinz Judäa von 26-37. An der Spitze der römischen Besatzungsmacht regierte er das Land mit harter Hand. Die Juden protestierten wiederholt gegen sein grausames und rücksichtsloses Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung.“

[9] Lübking, Die Jesus- Geschichte, S.44
[10] Lübking, Die Jesus- Geschichte, S.45
[11] Lübking, Die Jesus- Geschichte, S. 46 +Internet
[12] Hans Küng, Jesus christologisch gesehen

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